Werkstoffe

In Ermangelung besseren Schmiedeisens (auch des Preises wegen) arbeitet man heute meist mit Baustählen, diese bestehen aus Eisen und <0,2% Kohlenstoff.

Reines Eisen ließe sich besser schmieden. Man kann es z.B. viel öfter biegen, bevor es mürbe wird. Auch die Eignung zum Schweißen verbessert sich mit fallendem Kohlenstoffgehalt.

Durch Zugabe verschiedener Legierungselemente zum Stahl entstehen z.B. Werkzeugstähle oder auch Chrom-Nickel-Stähle, bekannt als rostfreie Edelstähle.

Die meisten Stähle sind, wenn zum Teil auch schlecht, schmiedbar. Eine Ausnahme bildet sog. Automatenstahl, der mit Schwefel und Phosphor legiert ist, was zu einer besseren Zerspanbarkeit führt, ihn aber gleichzeitig warmbrüchig und damit zur Warmformgebung ungeeignet macht.

Durch Erwärmen des Stahls ändert sich die innere Kristallstruktur, der atomare Gitteraufbau. Es entstehen Gleitebenen im Gitter, die ein Verformen erst möglich machen. Die nötige Temperatur für das Schmieden liegt zwischen 850°C und 1300°C. Je höher der Kohlenstoffgehalt im Stahl, desto kleiner der Temperaturbereich, in dem die Formgebung möglich ist.

Der Stahl wird in einem Schmiedefeuer (Esse) erwärmt. Zum Erhitzen wird meist Steinkohle benutzt, teils auch Koks (entgaste Steinkohle).

Essen können auch mit Gas betrieben werden. Ölöfen sind bei größeren Projekten im Einsatz. Industriell wird außerdem mit Induktionsöfen gearbeitet.

Neben Stahl lässt sich auch die sog. Schmiedebronze warmverformen und schmieden. Andere Buntmetalle wie Kupfer und Messing werden in der Regel kalt durch Treibarbeit geformt.